Stricken nach Plan

Mal klappt es, meistens eher nicht: Stricken nach Plan.

 

Immer am Monatsanfang lege ich mir das Garn parat für die Projekte, die ich unbedingt anstricken möchte - oder "muss" weil es sich um einen Kundenauftrag handelt. Ich muss dazu sagen - ich nehme inzwischen nur noch die Strickaufträge an, die mir Freude bereiten und von denen ich weiß, dass ich sie unproblematisch abarbeiten kann. Alles andere stresst nur unnötig. Deshalb das "muss" in " ".

 

In diesem Zusammenhang gefällt mir das Wort "Arbeit" übrigens besonders gut. Wer kann schon vormittags gemütlich mit Tee, Kaffee oder Cappuccino auf der Couch sitzen, währenddessen eine schöne Schmunzette im TV ansehen, die Nadeln klappern lassen und dabei von ARBEIT sprechen? Ich...

 

 

Manchmal trudeln allerdings Strickaufträge ein, die eher einseitig sind.

 

Das Bild links ist aus dem Februar. An dem Tag klingelte es an der Haustür und meine Nachbarin suchte Wolle aus für Socken für sich selbst und ihre Mama. Ich wickelte die Stränge und just als ich anfangen wollte zu stricken klingelte das Telefon und es trudelte noch ein Strickauftrag für Socken ein. Also wickelte ich die entsprechende Wolle direkt mit und strickte 9 Paar Socken hintereinander weg. Da wünsche ich mir dann manchmal, mehr Hände zu haben und noch ein bis zwei Projekte nebenher anstricken zu können. Aber: das Leben ist kein Wunschkonzert. Und ich hab' ja an meinem Arbeitsplatz ein Sofa, eine Glotze, schöne Musik und viele andere Annehmlichkeiten.

Was mich ja auch immer wieder begeistert ist die Farbauswahl meiner Kunden. Manchmal suchen sie sich Farben aus, zu denen ich für meine eigenen Projekte nicht greifen würde. Aber wenn ich das Garn dann auf den Nadeln habe bin ich oft doch ganz angetan.

 

Für diesen Monat bin ich gut davor. Ein Tuch habe ich gestern beendet, ein Paar Socken auch. Somit sind die Aufträge des letzten Marktes abgearbeitet und ich kann mich wieder der Produktion von Socken für die kommenden Märkte widmen. Erfahrungsgemäß verkaufen sich Socken auf den Weihnachtsmärkten wie warme Semmeln. Nur mit der Größe ist das immer so eine Sache. In einem Jahr haben die Kunden alle kleine Füße, im Folgejahr leben sie alle auf großem Fuß. Daher versuche ich in diesem Jahr, in jeder Größe ausreichend Auswahl dabei zu haben.

 

Und: mein Mann beschwert sich immer mal wieder darüber, dass er lange keine Socken bekommen hat - stimmt aber gar nicht, denn im Sommerurlaub habe ich ihm zwei Paar gestrickt. Da er sich diesmal aber wieder kunterbunte Restesocken wünscht, werde ich versuchen ihm seinen Wunsch noch in diesem Monat zu erfüllen - die Restetasche quillt über. Um genau zu sein, die drei Restetaschen sind mehr als voll.

 

In diesem Sinne: ran an die Nadeln. Ich wünsche euch allen einen schönen Herbst mit kuscheligem Strickwetter und spannenden Projekten.

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